Was in 2012 an einer Schule mit ca. 100 Kindern und Jugendlichen im Stadtteil Milbertshofen begann, ist mittlerweile auf acht Schulen mit über 2.600 erreichten Kindern und Jugendlichen in ganz München , die mit der Spielweise/Methode Straßenfußball in Kontakt kamen, gewachsen – pro Jahr.

Einer, der von Beginn an dabei war, ist Salim: „Vor mehr als 10 Jahren ging für mich alles los. Damals kam Querpass-Zukunft an meine Schule und ich spielte einfach mal mit. Wenn ich zurückblicke, bin ich sehr froh und dankbar für die vielen Chancen, die ich durch das Projekt bekommen habe. Vom Teilnehmer, zum Teamer und Organisator hin zum Youth Leader konnte ich unglaublich wertvolle Erfahrungen sammeln, die mir in meinem Leben sehr weitergeholfen haben. Als ich mit meiner Familie aus dem Irak nach München kam, habe ich mich oft als Außenseiter gefühlt und war frustriert, weil ich andere nicht verstanden habe. Bei Querpass-Zukunft konnte ich mich mit meiner Energie einbringen und bin mit anderen besser in Kontakt gekommen. Es hat mir sehr geholfen mich besser in der Klasse zurechtzufinden und ich hatte plötzlich Spaß in die Schule zu kommen. Ich habe dadurch großes Selbstvertrauen gewonnen und gemerkt, dass ich Sachen schaffen kann, die ich vorher für unmöglich gehalten haben. Diese neue Perspektive auf mich selbst hat mir in allen Lebensabschnitten geholfen. Auch jetzt, während meines Studiums, engagiere ich mich immer noch regelmäßig, denn ich möchte Jüngere darin unterstützen sich auch Dinge zuzutrauen und ihr Umfeld mitzugestalten – denn das ganze Gelernte macht für mich noch viel mehr Sinn, wenn ich es auch an andere weitergebe.“ Mit dieser Überzeugung gibt Youth Leader Salim in München seit vielen Jahren Straßenfußball-Workshops in ganz München.

Mehr zu Salim’s Story: https://lnkd.in/e7aHycnF

Das 10-jährige Jubiläum haben wir eine Woche lang gemeinsam mit unseren Partnerschulen an Standorten in ganz München gefeiert – mit dabei, natürlich auch Salim und viele andere Youth Leader. Sie sind es, die Querpass-Zukunft jeden Tag und über die Jahre für junge Menschen in München zu einem Ort der Beheimatung machen.

weitere Erfolgsgeschichten

Selbstbewusstsein & Teilhabe

Djellza stieg schon in der 5.Klasse ihrer Mittelschule in Milbertshofen bei Querpass Zukunft ein. Motivator war eigentlich der Fußball, denn sie ist eine gute Fussballerin.
Bei QPZ merkte sie schnell, dass vieles, was sie so als Vorurteile kannte – z.B. dass Mädchen nicht Fußball spielen sollten…“, völlig über den Haufen geschmissen wurden und sie den Raum bekam, den sie brauchte, um sich persönlich zu entwickeln. Die eher schüchterne zurückhaltende Djellza lernte, vor Gruppen zu sprechen, sie anzuleiten und ihr machte die Mediation großen Spaß. Genauso wie das selbständige Organisieren von Turnieren für jüngere Schüler:innen. Djellza ist selbstbewusster und auch pflichtbesusster geworden. Verantwortung zu übernehmen für sich und für andere empfindet sie als den größten Gewinn, den sie aus ihrer Zeit im Projekt mitgenommen hat. Inzwischen hat sie ihre Ausbildung als MFA gemeistert und hat auch da vieles, was sie im Projekt gelernt hat umsetzen können. Sie bleibt weiterhin bei QPZ aktiv, möchte Teil des Ganzen bleiben und ihre positiven Erfahrungen und Entwicklung mit anderen teilen.

Vielfalt & Werte

Vor 7 Jahren musste Selin die Schule wechseln….nie mehr mit den alten Freund:innen zusammen zur Schule gehen… der erste große „Einbruch“ !
Über viele Monate Frust stellten sich ein. Und dann kam Querpass Zukunft! Die Lehrerin, die schon lange das Projekt an der Schule begleitet, verstand, was mir fehlte:
eine Struktur und einen Halt. Etwas zugetraut und dadurch wieder Selbstbewusstsein bekommen, Kommunizieren, Organisieren, Freunde finden, Regeln und Werte erkennen und auch selbst entwickeln: mit Straßenfußball… Mir ist aber auch schnell klar geworden, dass das mehr ist und gerade auch die Vielfalt der Menschen selbst ein großer Wert ist. Und dass wir nur gemeinsam etwas bewegen und bewirken können. Ich bleibe auf jeden Fall dabei und möchte das, was ich bei QPZ für mich mitgenommen haben, an andere weitergeben.

Sprachlernen & Teilhabe

Lorena kam vor 5 Jahren aus dem Kosovo nach München und startete in einer Übergangsklasse. Deutsch konnte sie nicht.
Natürlich halfen die Mitschüler:innen dabei, aber den richtigen Kick bekam Lorena erst beim Fußball. Das war ihre Leidenschaft und auch ihr Glück.
Ihre Lehrer schickten sie in die Fairplay AG des Projektes Querpass-Zukunft. Und dort nahm die Entwicklung dann richtig Fahrt auf.
Sie lernte schnell und gut Deutsch und machte erfolgreich ihren Schulabschluss. Lorena ist noch in der Ausbildung zur Verkäuferin, sie lebt und plant ihr Leben in Eigenverantwortung und Veratwortung für die Gesellschaft. Denn das hat sie im Projekt QPZ gelernt. Lorena wird auch weiterhin bei Querpass-Zukunft mitmachen und ihre Erfahrungen mit anderen teilen, ihnen Mut machen und ein Vorbild sein!

Statements von Schulen

MS am Inzeller Weg

Michael Dirscherl, Lehrkraft an der Mitteschule am Inzeller Weg sagt zu dem Projekt:
„ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten und dem Engagement der Schüler:innen im Projekt QPZ. Vor allem die langfristige Zusammenarbeit und das Engagement der jungen Menschen haben große Wirkung. Es ist super zu sehen, wie viel Verantwrtung sie mittlerweile übernehmen. Aber da müssen wir gemeinsam früh anfangen: bei uns an der Schule funktioniert das mit dem Willkommensprojekt und der Auseinandersetzung mit Gefühlen, Bedürfnissen bis hin zu Regeln für ein friedliches Miteinander schon ganz gut.

…Die Schüler:innen haben ene bemerkeswerte Entwicklung in ihrer Selbstwirksamkeit, ihrem Selbstbewußtsein und ihrer sozialen Kompetenz gezeigt. Das friedliche Miteinander an der Schule hat sich verbessert, ebenso wie die Kooperation mitanderen und die Zugehörigkeit zur Schule und Querpass Zukunft.

Sonderpädagogisches Förderzentrum MUC Süd-Ost

Peter Hoch, Lehrer am Sonderpädagogischen Förderzentrum München Süd-Ost drückt seine Begeisterung für das Projekt QPZ so aus:

“ Das Jahr im Projekt war besonders in der Unterstufe erfolgreich. Der Pausenfußball wurde gut angenommen. Die Schüler:innen verhielten sich diszipliniert und hielten sich an die ausgemachten Regeln, was im Ergebnis auch die Konflikte stark reduzierte. Der Fokus lag auf dem Miteinander und selbst diejenigen, die nur auf das Gewinnwn aus sind oder schnell konfrontativ reagieren, zeigten sich kooperativ! … Im Laufe des Schuljahres war es herausfordernd, die Jugendlichen in der Jugend-Orga in Verantwortung zu bringen…
Das „teamen“ zu lernen ist für einige Schüler:innen Neuland, wurde aber im Laufe des Schuljahres letzendlich doch gestemmt und deutlich besser….
Die große Reichweite und Wirkung durch die Regelmäßigkeit und Konstanz ist bei den Jugendlichen deutlich zu spüren….wir wollen das Projekt an unserer Schule gerne verstetigen und auch erweitern so dass wir auch alle Jahrgangsstufen erreichen….“

MS an der Leipziger Straße

Markus Vetterl, der Konrektor der Mittelschule an der Leipziger Straße bewertet das Projekt so:

“ Wir sind erst seit kurzem Teil des Querpass-Zukunft Projekts und haben in dieser kurzen Zeit bereits viel erreicht. Das Kennenlernen der durchführenden Organisation KICKFAIR e.V. und ihrer Konzeptes sowie die Teilnahme unserer 5a am Commonground#24 – Event war ein großartiger Startpunkt für uns, dieses Projekt an unserer Schule einzuführen…“

„Obwohl wir erst seit kurzem dabei sind, haben wir bereits positive Veränderungen bei den Schüler:innen beobachtet.

Sie zeigen großes Interesse und Engagement im Projekt. QPZ fürdert ihre Selbstwirksamkeit, ihr Selbstbewusstein und ihre soziale Kompetenz. Die Schüler:innen sind motiviert sich aktiv einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Die Teilnahme am Commonground#24 hat ihnen zusätzlich gezeigt, wie wichtig Teamarbeit und gegenseitiger Respekt sind. Im kommenden Jahr möchten wir den Ansatz von Querpass-Zukunft und KICKFAIR noch stärker an unserer Schule verankern, insbesondere in den 5.Klassen um über das projekt verstärkt Regeln, Werte, Demokratieförderung und Gemeinschaft in der Schule integrieren

MS am Gerhart-Hauptmann-Ring

Rasha Karem, Lehrerin an der Mittelschule am Gerhart-Hauptmann-Ring formuliert ihre Erfahrung mit dem Projekt QPZ so:

“ In diesem Schuljahr 23/24 war ich mit einer im Projekt QPZ teilnehmenden 7.Klasse intensiv in das Projekt eingebunden. Die Schüler:innen haben in dieser Zeit beachtliche Fortschritte gemacht und regelmäßig Pausenfußballangebote nach der QPZ-Straßenfußball-Methode organisiert….
Ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten und dem Engagement der Schüler:innen im Projekt. Vor allem das langfristige Engagement der jungen menschen haben eine große Wirkung. Es ist super zu sehen, wie viel Verantwortung sie übernehmen, wie sie sich weiterentwicken, selbstbewußter werden, vor Gruppen sprechen, Workshops eigenständig organisieren und offener sind für Begegnungen mit Schüler:innen anderer Schulen….Das soziale Klima, ein friedliches Miteinander an der Schule hat sich verbessert.“….
Wir wollen das Projekt QPZ sehr gerne an unserer Schule weiterführen und entsprechend auf weitere Klassenstufen ausweiten.“